Die Wahl des Gleises

Im Bereich Gartenbahn gibt es schon immer viel Verschiedenes. Oft ist es mehr auf die Haltbarkeit ausgelegt und nicht auf Maßstabstreue.

Gleise machen da keine Ausnahme.

Zwischen amerikanischem und europäischem Gleis gibt es gravierende Unterschiede. Nicht nur die Größe der Schwellen und ihr Abstand sind anders auch die benutzte Schiene ist anders. Es ergeben sich also verschieden Möglichkeiten der Modelltreue.

Optionen sind hier:

Gleise

Code 250 Gleis: Maßstabsgetreu aber sehr empfindlich. Eher was für drinnen.

Code 332 Gleis: Das klassische Gartenbahngleis von LGB. Sehr robust und betriebssicher.

Betriebssicherheit geht vor Maßstabstreue bei der Gartenbahn. Drinnen, kein Thema aber draussen lieber nicht. Also Code 332!

Schwellen

Schwellenkörper nach amerkanischem Vorbild oder nach europäischem. Amerikanische Schwellen sind für Code 332 Gleis so gut wie nicht zu bekommen und das würde bedeuten: Selbstnageln! Da habe ich nun wirklich keine Lust und Zeit zu. Europäische Schmalspur Schwellen aus wetterfestem Plastik ist also die erste Wahl.

Material der Gleise

Da gibt es eine Menge Auswahl:

Aluminium: Eher in Amerika bekannt, und da auch eher im Bereich Echtdampf und noch größere Spur. Keine gute Wahl für Europa, es gibt kaum Hersteller hier.

Messing: Der Klassiker von LGB: Nachteile liegen vor Allem im Material. Es „läuft an“. Die Schienen werden mit der Zeit braun/schwarz und leiten nicht mehr besonders gut, müssen also andauernd geputzt und poliert werden. Vorteile: sehr große Auswahl an Herstellern.

Edelstahl: Etwas für Leute mit zuviel Geld und trotzdem noch nicht mal wirklich gut. Auch Edelstahl rostet und der kapazitive Unterschied zwischen Rad und Schiene sorgt für Verschleiß an den Loks.

Plastik: Was für Fans der Playmobil und Lego Bahnen mit Batteriebetrieb.

Vernickeltes Messing: Guter Leiter, silberne Schienenoberseite, kein Anlaufen wie beim Messing und kapazitiv gleich den Rädern der Loks und Wagen. Trotzdem gute Verarbeitung möglich. Meine erste Wahl trotz leicht höherem Preis.

Schienenverbinder

Steckverbinder: Auch hier wieder der Klassiker von LGB. Gedacht um Großbahnen schnell auf und wieder abzubauen. Zu lose in der Verbindung.

Schraubverbinder: Die bekannten Massoth Schraubverbinder sind sehr beliebt aber sehr teuer. Zusätzlich sehen sie nach einiger Zeit nicht sehr gut aus. Und sie lösen sich doch!

Verbinderplatten und Schrauben: Früher wurden Eisenbahnen so gebaut und sie sehen sehr realistisch aus. Der Aufwand ist höher aber die Schienen halten stramm zusammen! Meine erste Wahl, alleine schon vom Aussehen her genial.

Schienenradius

600mm: R1 von LGB entspricht einer engen Kurve, keine Chance für meine großen Loks. Eher was für Kleinbahnen und extrem unrealistisch.

1200mm: Mindestradius für die meisten meiner Loks und Wagen.

1500mm: Radius den ich verwenden werde.

2000mm und größer: Sehr gut für Leute die eine realistische Normalspurbahn bauen wollen. Da sieht ein ICE auch aus wie ein ICE wenn er fährt.

Weichen

Das wichtigste an Weichen sind die Abzweigradien und die Herzstücke. Nichts ist schlimmer als eine Miniweiche die von den Zügen nur gerade befahren werden kann ohne zu entgleisen oder daß der Zug die Stromversorgung verliert. Meine Priorität liegt hier auf Weichen mit minimum 1500mm Abzweigradius und Herzstücken aus Metall.

Fazit

Nach ewigem Hin und Her fiel meine Wahl auf Thiel Gleis von Ralf Kesselbauer.

Code332, Plastikschwellen nach europäischer Schmalspur, vernickeltes Messing, gebohrt für Verbinderplatten mit Schrauben, min Radius 1500mm, Weichen mit Radius 2000mm.

Der Händler in meiner Nähe

Man kann viel sagen über das Internet, aber eines lässt sich nicht ersetzen: persönliche Beratung.

Ich habe schon viel im Internet bestellt und im Bereich 1:20,3 ist das auch leider notwendig, aber wenn es um digitale Komponenten, LGB und die richtige Beratung geht, bestelle und kaufe ich gerne bei der LGB Station in der Gliesmaroder Straße in Braunschweig.

Ab und an schaue ich auch immer gerne bei Joachim Kucharski auf einen Kaffee rein. Es gibt nichts Besseres als einen kleinen Schnack am Tresen und die Vorführung des letzten Umbaus.

Vielleicht sieht man sich da ja mal!