Gebäude auf meiner Gartenbahn

Nach vielen Recherchen musste ich feststellen daß so gut wie keine Gebäudemodelle für die D&RGW erhältlich sind.

Selbstbauen ist also wohl unumgänglich. Da das aber eher was für kalte und dunkle Winterabende ist und noch mehr Recherche erfordert, greife ich auf die Schnelle zum niedlichsten und genialsten Set an Gebäuden, das ich gefunden habe: Die Pola G „Silverton“ Reihe! Leider ist diese schon lange ausverkauft und erfordert etwas Mühe diese zu bekommen.

In dieser Serie an Gebäuden gibt es:

– einen kleinen Bahnhof *

– einen überdachten Bahnsteig *

– ein Toilettenhaus

– einen Wasserturm *

– einen Bekohlungsturm*

(Update: Ich konnte mit einen Bekohlungsturm sichern, ein Exclusive Model Nr. 346/2900)

(Update2: Desweiteren konnte ich mir auch noch einen uralten nicht gebauten Bausatz sichern!)

– eine Besandungsanlage *

– einen kleinen Lokschuppen *

Alle Gebäude sind irgendwie „geschrumpfte“ Versionen mit Anlehnung an die Originale auf der D&RGW. Die mit dem Stern gekennzeichneten konnte ich bereits erwerben und werden von mir auch im Detail vorgestellt sobald ich diese gebaut habe.

Ein anderer Anbieter für amerikanisch angelehnte Gebäude ist Piko.

Hier gibt es:

– einen kleinen Bahnhof *

– einen Wasserturm *

– einen Wasserturm „Durango“

– eine Schüttgutverladung mit Anbau

– diverse Blockhütten und Westernhäuser

Da ich auf meiner Gartenbahn keine Städte darstellen werde wird es wohl nur drei Haltestops und vielleicht noch eine Mine oder ein Holzfällercamp geben.

Die Wahl des Gleises

Im Bereich Gartenbahn gibt es schon immer viel Verschiedenes. Oft ist es mehr auf die Haltbarkeit ausgelegt und nicht auf Maßstabstreue.

Gleise machen da keine Ausnahme.

Zwischen amerikanischem und europäischem Gleis gibt es gravierende Unterschiede. Nicht nur die Größe der Schwellen und ihr Abstand sind anders auch die benutzte Schiene ist anders. Es ergeben sich also verschieden Möglichkeiten der Modelltreue.

Optionen sind hier:

Gleise

Code 250 Gleis: Maßstabsgetreu aber sehr empfindlich. Eher was für drinnen.

Code 332 Gleis: Das klassische Gartenbahngleis von LGB. Sehr robust und betriebssicher.

Betriebssicherheit geht vor Maßstabstreue bei der Gartenbahn. Drinnen, kein Thema aber draussen lieber nicht. Also Code 332!

Schwellen

Schwellenkörper nach amerkanischem Vorbild oder nach europäischem. Amerikanische Schwellen sind für Code 332 Gleis so gut wie nicht zu bekommen und das würde bedeuten: Selbstnageln! Da habe ich nun wirklich keine Lust und Zeit zu. Europäische Schmalspur Schwellen aus wetterfestem Plastik ist also die erste Wahl.

Material der Gleise

Da gibt es eine Menge Auswahl:

Aluminium: Eher in Amerika bekannt, und da auch eher im Bereich Echtdampf und noch größere Spur. Keine gute Wahl für Europa, es gibt kaum Hersteller hier.

Messing: Der Klassiker von LGB: Nachteile liegen vor Allem im Material. Es „läuft an“. Die Schienen werden mit der Zeit braun/schwarz und leiten nicht mehr besonders gut, müssen also andauernd geputzt und poliert werden. Vorteile: sehr große Auswahl an Herstellern.

Edelstahl: Etwas für Leute mit zuviel Geld und trotzdem noch nicht mal wirklich gut. Auch Edelstahl rostet und der kapazitive Unterschied zwischen Rad und Schiene sorgt für Verschleiß an den Loks.

Plastik: Was für Fans der Playmobil und Lego Bahnen mit Batteriebetrieb.

Vernickeltes Messing: Guter Leiter, silberne Schienenoberseite, kein Anlaufen wie beim Messing und kapazitiv gleich den Rädern der Loks und Wagen. Trotzdem gute Verarbeitung möglich. Meine erste Wahl trotz leicht höherem Preis.

Schienenverbinder

Steckverbinder: Auch hier wieder der Klassiker von LGB. Gedacht um Großbahnen schnell auf und wieder abzubauen. Zu lose in der Verbindung.

Schraubverbinder: Die bekannten Massoth Schraubverbinder sind sehr beliebt aber sehr teuer. Zusätzlich sehen sie nach einiger Zeit nicht sehr gut aus. Und sie lösen sich doch!

Verbinderplatten und Schrauben: Früher wurden Eisenbahnen so gebaut und sie sehen sehr realistisch aus. Der Aufwand ist höher aber die Schienen halten stramm zusammen! Meine erste Wahl, alleine schon vom Aussehen her genial.

Schienenradius

600mm: R1 von LGB entspricht einer engen Kurve, keine Chance für meine großen Loks. Eher was für Kleinbahnen und extrem unrealistisch.

1200mm: Mindestradius für die meisten meiner Loks und Wagen.

1500mm: Radius den ich verwenden werde.

2000mm und größer: Sehr gut für Leute die eine realistische Normalspurbahn bauen wollen. Da sieht ein ICE auch aus wie ein ICE wenn er fährt.

Weichen

Das wichtigste an Weichen sind die Abzweigradien und die Herzstücke. Nichts ist schlimmer als eine Miniweiche die von den Zügen nur gerade befahren werden kann ohne zu entgleisen oder daß der Zug die Stromversorgung verliert. Meine Priorität liegt hier auf Weichen mit minimum 1500mm Abzweigradius und Herzstücken aus Metall.

Fazit

Nach ewigem Hin und Her fiel meine Wahl auf Thiel Gleis von Ralf Kesselbauer.

Code332, Plastikschwellen nach europäischer Schmalspur, vernickeltes Messing, gebohrt für Verbinderplatten mit Schrauben, min Radius 1500mm, Weichen mit Radius 2000mm.

Was ist der F Maßstab?

Da die Frage immer wieder entstehen, wenn eine Diskussion über den „großen Maßstab“, die Garteneisenbahn und die Produkte, die von vielen der etablierten Spielzeugeisenbahn-Herstellern wie LGB, USA-Trains, Aristocraft, Piko und die ältere Bachmann „Big Hauler“ Produktlinie hergestellt werden, ausbricht: „Ist F Maßstab nicht dasselbe wie „G“?“, werden wir uns das ganze mal anschauen.

Alle diese Produkte haben eines gemeinsam: sie sind für den Betrieb auf Spur I (eins) Gleis gedacht und das unabhängig vom Maßstab, oder dessen Abwesenheit, den jedes Modell hat.
Weitere wichtige Hersteller wie Accucraft und Bachmann, bieten F Maßstab Produkte an, aber diese werden, wie auch ihre „G“ Maßstab Brüder, auf Spur I betrieben. Der springende Punkt ist hier die Beziehung zwischen Maßstab und Spurweite.

Gartenbahn und Maßstab?

Fast alle Garteneisenbahnen in Nordamerika arbeiten auf #1 Spurweite (45 mm zwischen den Schienen). Viele verschiedene Prototypen und Maßstäbe werden unter diesen „großen Maßstab“ gebaut; aber fast alle haben eines gemeinsam: Sie arbeiten auf der gleichen Spurweite. Maßstab und Spurweite sind tatsächlich zwei unterschiedliche Konzepte. Maßstab bezieht sich auf die proportionale Beziehung zwischen einem gegebenen Modell und dem Original das es beabsichtigt zu repräsentieren. Spur, auf der anderen Seite, bezieht sich auf den Abstand zwischen den Schienen, auf denen unsere Modelle laufen.

Ein Spurweite, Viele Maßstäbe, Viel Verwirrung

Idealerweise werden Modelleisenbahnen in einem bestimmten Maßstab gebaut und sollten auch auf einer Modellspurweite laufen die proportional zum Original ist. Historisch gesehen, als Garteneisenbahnen entwickelt wurden, war dies nicht der Fall. Die Sorge um den Maßstab wurde in der Regel in den Hintergrund gestellt, und die Zweckmäßigkeit einer nahezu universellen Spurweite von 45mm stand im Vordergrund. Das Ergebnis ist eine Durcheinander von Maßstäbem, nicht zusammenpassende Modelle, und Verwirrung und alles rollt auf der gleiche Spur unter dem vagen Begriff des „G „Maßstabes das Gleis hinunter.

Auf vielen Garteneisenbahnen kann man Modelle der amerikanischen Normalspur-Züge (4Fuß 8 inches) direkt neben den „Schmalspur“ Zügen finden, aber auch Europäische Meterspur und sogar Maine 2 Fuß Spurbahnen – alles auf der gleichen 45mm Spurweite. Nicht weniger als sechs verschiedene Maßstäbe (1.32, 1.29, 1.24, 1: 22.5, 1: 20.3 und 1: 13.7) bevölkern die Szene des großen Maßstabes!

Was ist also F und wo führt das hin?

F ist ein Maßstab in dem 15mm einem Fuß entsprechen. Also 1:20.32. Das ergibt eine Normalspurweite von 70.64mm und im Schmalspurbereich Fn3 (3 Fuß Schmalspur) eine Spurweite von 45mm. In Amerika gibt es nur drei große Eisenbahnlinien mit dieser Spurweite von 3 Fuß: Denver & Rio Grande Western, Rio Grande Southern und East Broad Top. Viele Holzfäller und Minenbetreiber nutzten auch diese Spur da sie extrem wirtschaftlich war.

Ich bin wahrlich kein „Nietenzähler“ wenn es um Modelleisenbahn geht, aber zumindest im groben Ganzen sollen meine Modelle sich an Fn3 Maßstab 1:20.3 orientieren. Schmalspur war schon immer eine improvisierte Sache, da viele private Eisenbahnen selbstgebaute Wagen benutzten oder Normalspurwagen umrüsteten. Da ist also Spielraum für Interpretation.

Während sich also meine Denver & Rio Grande Western Loks und Wagen streng an dem Maßstab 1:20.3 orientieren werden, werde ich bei meiner Minen und Holzfäller Operation schamlos alles (von 1:19-1:22.5) benutzen was mir Spass macht und vielleicht sogar einen getrennten Abstecher machen in den Maßstab 1:13.7, was einer 600mm europäischen Schmalspurbahn auf 45mm Spurweite entspricht.

D&RGW Farbgebung

DENVER & RIO GRANDE und RIO GRANDE SOUTHERN LOCOMOTIVES

Black : Alle ausser was unten steht
Russia Iron : Kesselhülle bis 1918, Black oder Olive Green bis Heute
Varnished Wood (Lackiertes Holz): Führerhaus bis 1918, Black bis Heute
Gold : Beschriftung & Trimlinien bis 1918, White oder Aluminum bis Heute
Polished brass (Poliertes Messing): Boilerbänder, Rohre, Sand & Dampfdom Trimlinien

FREIGHT CARS

Bis ca 1920 : Princess Mineral Brown Grundfarbe, White Beschriftung, Black Eisenbeschlagteile
ab 1920 : Boxcar Red Grundfarbe, White Beschriftung an allen Gondolas, Flatcars & Boxcars

CABOOSES

Bis ca 1920 : Indian Red, White Beschriftung, Handläufe, Trittstufen
ab 1920 : Boxcar Red, White Beschriftung, Handläufe, Trittstufen

WORK EQUIPMENT

vor 1940 : Boxcar Red Grundfarbe, White Beschriftung
nach 1940 :  Reefer Gray Grundfarbe, Black Beschriftung, Black Unterboden
Ausnahme :  Ditcher OW : Black Grundfarbe mit White Beschriftung

PASSENGER CARS

vor September 1918 : D&RG Tuscan Red Seiten, dunkle (Black oder Brown) Dachflächen, Gold Beschriftung und Trimlinien
ab 1918 : Pullman Green Seiten, Black Dachflächen, Gold Beschriftung
nach 1950 alle Silverton Züge „Bumblebee“ : Rio Grande Gold (Gelb) Seiten, Black oberes Schriftboard und ein oder zwei Streifen unter den Fenstern, Dulux Gold Beschriftung und Aluminum Dachflächen

Der Händler in meiner Nähe

Man kann viel sagen über das Internet, aber eines lässt sich nicht ersetzen: persönliche Beratung.

Ich habe schon viel im Internet bestellt und im Bereich 1:20,3 ist das auch leider notwendig, aber wenn es um digitale Komponenten, LGB und die richtige Beratung geht, bestelle und kaufe ich gerne bei der LGB Station in der Gliesmaroder Straße in Braunschweig.

Ab und an schaue ich auch immer gerne bei Joachim Kucharski auf einen Kaffee rein. Es gibt nichts Besseres als einen kleinen Schnack am Tresen und die Vorführung des letzten Umbaus.

Vielleicht sieht man sich da ja mal!